PULSAR

Klar in der Haltung. Sicher im Handeln.
Ein Angebot zur Stärkung von Suchtprävention und Entwicklungsförderung in Einrichtungen der stationären Jugendhilfe

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Warum PULSAR?

PULSAR ist ein systematischer Weiterbildungs-, Organisations- und Teamentwicklungsprozess, der Einrichtungen der stationären Jugendhilfe und alle beteiligten Akteure – von Leitungskräften über pädagogisches Personal bis hin zu Hauswirtschaft und externen Partnern wie dem Jugendamt – befähigt, nachhaltige suchtpräventive Strukturen aufzubauen und wirksame Angebote für Jugendliche zu gestalten.

Unsere Ziele: Gemeinsam analysieren wir Bedarfe (u.a. durch Risiko-/Schutzfaktorenprofile), entwickeln ein maßgeschneidertes Präventionskonzept, qualifizieren Ihr Team umfassend (inkl. E-Learning zu Substanzwissen, Gesprächsführung & Tools) und begleiten Sie intensiv bei der Implementierung im Alltag.

Maßgeschneidert

Individuell auf die spezifischen Bedarfe und Strukturen Ihrer Einrichtung zugeschnitten

Wissenschaftlich fundiert

Basierend auf evidenzbasierten Konzepten, erfahrungsbasierten Methoden und Praxiserfahrung aus über 20 Einrichtungen.

Mehr zum Hintergrund

Ganzheitlicher Ansatz

Integration von Verhältnisprävention (Strukturen) und Verhaltensprävention (Angebote)

Partizipativ

Aktive Beteiligung aller relevanten Akteure von der Leitung bis zu den Jugendlichen

Nachhaltig

Langfristige Verankerung im pädagogischen Alltag durch systematische Implementierungsbegleitung

Förderbar

Finanzierung durch gesetzliche Krankenkassen nach § 20a SGB V (Präventionsgesetz) möglich

Der PULSAR Prozess

Ein systematischer, mehrphasiger Organisationsentwicklungsprozess mit intensiver Begleitung

1 Vorbereiten
2 Qualifizieren
3 Umsetzen
4 Auswerten

1Vorbereiten

Wir legen gemeinsam das Fundament für eine erfolgreiche Umsetzung.

  • Umsetzungsbereitschaft klären und Fördermöglichkeiten identifizieren
  • Auftaktveranstaltung und Bildung eines Lenkungsteams
  • Erstellung eines einrichtungsspezifischen Risiko- und Schutzfaktorenprofils
  • Entwicklung eines vorläufigen Präventionskonzepts

Stimmen aus der Praxis

Erfahrungsberichte unserer Einrichtungen

"In unserer täglichen Arbeit beobachten wir, wie stark Gruppendynamik den Substanzkonsum beeinflusst. Besonders herausfordernd ist es, an Jugendliche heranzukommen, die sich durch ihren Konsum zurückziehen oder von der Peergroup unter Druck gesetzt werden. Wir brauchen dringend Methoden, die uns helfen, mit dieser Dynamik umzugehen und gleichzeitig eine klare, nicht verurteilende Haltung zu vermitteln."

— Teamleitung einer Jugendhilfeeinrichtung

"Täglich arbeiten wir mit traumatisierten Jugendlichen, die Alkohol, Cannabis und andere Substanzen als Selbstmedikation nutzen. Es fehlt uns an Sicherheit im Umgang mit diesen komplexen Fällen. Was wir an PULSAR besonders schätzen, ist der praxisnahe Ansatz – endlich konkrete Handlungsanweisungen für Konsumvorfälle und Notfallsituationen, die wir direkt im Alltag anwenden können."

— Sozialpädagoge in einer Wohngruppe

"Die Verharmlosung von Cannabis und Alkohol stellt uns vor große Herausforderungen. Gegen den 'Coolnessfaktor' und die mediale Verherrlichung anzukommen, ist nicht leicht. Wir suchen schon lange nach niedrigschwelligen Methoden, die auch bei Sprachbarrieren funktionieren und die wir spontan einsetzen können, ohne großen Vorbereitungsaufwand. PULSAR bietet genau diese flexiblen Formate."

— Erzieherin in einer heilpädagogischen Wohngruppe

"Unsere größte Hürde war die fehlende gemeinsame Haltung im Team. Jeder hatte seine eigene Meinung zum Umgang mit Konsumvorfällen – manche zu streng, andere zu locker. Durch PULSAR haben wir endlich einen einheitlichen Ansatz entwickelt, der über reine Aufklärung hinausgeht und auch Life-Skills fördert. Das Beste: Die Methoden sind so gestaltet, dass sie bei den Jugendlichen wirklich ankommen und nicht wie der übliche erhobene Zeigefinger wirken."

— Leiter eines Jugendtreffs

Unsere Experten

Das PULSAR-Team verfügt über langjährige Erfahrung in der Suchtprävention und Organisationsentwicklung

Foto von Ralf Hepprich

Ralf Hepprich

Pädagoge, Familien- und Suchttherapeut

Foto von Moritz Holzinger

Moritz Holzinger

Erzieher und Sozialpädagoge

Foto von Prof. Benjamin Löhner

Prof. Benjamin Löhner

Sozialpädagoge, Professor für Soziale Arbeit

Foto von Maximilian von Heyden

Maximilian von Heyden

Sozialpädagoge, Gesundheitswissenschaftler

Foto von Patrick Wentorp

Patrick Wentorp

Motivational Interviewing-Trainer

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen zum PULSAR-Prozess

PULSAR richtet sich primär an Wohngruppen in stationären Einrichtungen der Jugendhilfe. Der Prozess bezieht alle relevanten professionellen Akteure mit ein: Einrichtungsleitungen, Fachdienste, pädagogisches Fachpersonal, Hausmeister:innen, Mitarbeiter:innen der Hauswirtschaft, Ehrenamtliche und Praktikant:innen. Auch externe Akteure wie Jugendämter oder Kooperationspartner können einbezogen werden.

PULSAR ist als Organisationsentwicklungsprozess konzipiert, der die Kriterien des GKV-Leitfadens Prävention erfüllt. Daher können die Kosten für den gesamten Prozess in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen nach § 20a SGB V gefördert werden. Wir unterstützen Sie gerne bei der Klärung der Fördermöglichkeiten und der Antragstellung.

Der gesamte Prozess ist auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Nach einer Vorbereitungs- und Qualifizierungsphase (inkl. viertägigem Basisworkshop) folgt eine zweijährige Implementierungsbegleitung, um die entwickelten Konzepte und Maßnahmen fest im Einrichtungsalltag zu verankern. Der genaue Zeitplan wird individuell mit Ihrer Einrichtung abgestimmt.

Entscheidend ist die Bereitschaft („Readiness") der Einrichtung, sich auf einen Veränderungsprozess einzulassen und die notwendigen personellen und zeitlichen Ressourcen bereitzustellen. Dazu gehört die Motivation der Leitung und des Teams sowie die Bereitschaft zur aktiven Teilnahme am Prozess (z.B. Bildung eines Lenkungsteams, Teilnahme an Workshops). Im ersten Schritt prüfen wir gemeinsam mit Ihnen die Implementierungsbereitschaft.

PULSAR hilft Ihrer Einrichtung, ein klares, gemeinsames Verständnis und ein effektives Konzept für Suchtprävention zu entwickeln. Es stärkt die Kompetenzen Ihres Teams im Umgang mit Konsumverhalten und fördert eine gesundheitsförderliche Haltung. Für die Jugendlichen bedeutet dies ein Umfeld, das ihre Resilienz und Risikokompetenz stärkt, klare Regeln bietet und bei Bedarf passende Unterstützung vermittelt. Langfristig trägt PULSAR zu einer gesünderen Organisationskultur und verbesserten Kooperationen im Hilfesystem bei.

Jugendliche in stationären Jugendhilfeeinrichtungen konsumieren statistisch häufiger und riskanter legale und illegale Substanzen als Gleichaltrige. In ihren oftmals belasteten Biografien häufen sich Risikofaktoren für die Entwicklung von Suchterkrankungen, wie prekäre Lebensbedingungen, Suchterkrankungen in der Familie, psychische Belastungen oder Gewalterfahrungen. Diese besondere Vulnerabilität macht eine systematische Präventionsarbeit nicht nur sinnvoll, sondern notwendig, um gesundheitliche Chancengleichheit zu fördern.

Jedes PULSAR-Konzept wird auf die spezifischen Bedarfe Ihrer Einrichtung zugeschnitten und umfasst Maßnahmen auf zwei Ebenen: Auf der Verhältnisebene werden strukturelle Elemente entwickelt, wie konsumbezogene Regelwerke, praxisnahe Handlungsleitlinien für Konsumvorfälle und Kooperationsstrukturen mit dem lokalen Suchthilfenetzwerk. Auf der Verhaltensebene werden Angebote zur Förderung von Lebens- und Risikokompetenzen etabliert, Gesprächsführungstechniken für konsumbezogene Gespräche vermittelt und Maßnahmen zur Früherkennung implementiert.

PULSAR ist für das gesamte Spektrum stationärer Jugendhilfeeinrichtungen konzipiert. Bisherige erfolgreiche Umsetzungen erfolgten in heilpädagogischen und intensivpädagogisch-therapeutischen Wohngruppen, Einrichtungen für unbegleitete minderjährige Geflüchtete, Verselbstständigungsgruppen, betreuten Wohngemeinschaften, Inobhutnahmeeinrichtungen sowie Kriseneinrichtungen und Notschlafstellen. Das Vorgehen wird flexibel an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst.

Ja, es ist sogar vorteilhaft, wenn das Gesamtteam einer Einrichtung den PULSAR-Prozess gemeinsam durchläuft. Dies fördert einen einheitlichen Umgang mit Substanzkonsum über alle Wohngruppen hinweg. Wichtig ist dabei, dass aus jeder Wohngruppe die Mehrheit der Mitarbeitenden teilnimmt, da die bloße Weitergabe der Inhalte durch einzelne Teammitglieder erfahrungsgemäß zu Implementierungsproblemen führt.

Starten Sie Ihren PULSAR-Prozess

Wir begleiten Ihre Einrichtung durch den gesamten Prozess. Die Kosten können in der Regel über die gesetzlichen Krankenkassen nach § 20a SGB V abgedeckt werden. Wir unterstützen Sie bei der Antragstellung.

Foto von Mandy Tuxhorn

Mandy Tuxhorn

M.Sc. Gesundheitswissenschaften
und -management